Abbuchungsauftrag

Abbuchungsauftrag

Baufinanzierung-Lexikon

Was bedeutet Abbuchungsauftrag?

  • Der Abbuchungsauftrag ist ein Begriff aus dem früheren deutschen Lastschriftverfahren. Er wird heute meist als SEPA-Firmenlastschrift oder SEPA-Abbuchungsauftrag bezeichnet.
  • Bei einem SEPA-Abbuchungsauftrag erhält die Bank des Gläubigers das Mandat, den ausstehenden Betrag vom Konto des Schuldners einzuziehen.
  • Der Auftrag kommt zwischen zwei Unternehmen zur Anwendung, er gilt nicht bei Zahlungen zwischen einem Unternehmen und einem privaten Kunden.
  • Eine Rückbuchung ist bei dieser Zahlungsform nicht vorgesehen. Der Schuldner muss sich vielmehr mit dem Gläubiger in Verbindung setzen und Unklarheiten zur Zahlung mit ihm klären.
  • Eine Kündigung muss schriftlich oder per E-Mail erfolgen.

Übersicht

Abbuchungsauftrag Definition

Den Begriff „Abbuchungsauftrag“ gibt es heute eigentlich nicht mehr. Er wurde im klassischen Lastschriftverfahren angewendet, das bis Ende Januar 2014 in Deutschland üblich war. Das heutige Lastschriftverfahren ist in die SEPA-Basislastschrift und die SEPA-Firmenlastschrift zu unterteilen, wobei die SEPA-Firmenlastschrift dem früheren Abbuchungsauftrag entspricht. Deshalb ist auch die Bezeichnung SEPA-Abbuchungsauftrag üblich.

Was ist ein SEPA-Abbuchungsauftrag?

Der SEPA-Abbuchungsauftrag – auch als SEPA-Firmenlastschrift bezeichnet – greift, wenn ein Unternehmen mit einem anderen einen Lastschrifteinzug vereinbart. Die SEPA-Firmenlastschrift kommt also im Bereich Business-to-Business (B2B) zur Anwendung. Wenn ein Unternehmen Geld vom Konto eines privaten Kunden abzieht, spricht man von Business-to-Consumer oder B2C. In diesem Fall gilt die SEPA-Basislastschrift.

Der große Unterschied zwischen der Firmenlastschrift und der Basislastschrift besteht darin, dass sich der Firmenkunde bei seiner Lastschrift verpflichtet, kein Widerspruchsrecht gegenüber seiner Bank geltend zu machen. Wenn er den Abbuchungsauftrag zurückholen will, muss er seinen Geschäftspartner damit beauftragen. Er selbst kann die Abbuchung nicht zurückbuchen und kann auch die Bank nicht damit beauftragen.

Ein privater Verbraucher hat dieses Recht durchaus. Er kann einen Abbuchungsauftrag zurückholen und lässt dadurch das Geld wieder auf sein Konto buchen. Wenn ein privater Kunde einen Abbuchungsauftrag zurückbuchen will, geht das meistens problemlos im Online Banking.

Wie richtet man einen SEPA-Abbuchungsauftrag ein?

Die Firmenlastschrift ist genauso einzurichten wie die Basislastschrift. Das SEPA-Mandat gilt zeitlich unbegrenzt. Falls aber zwischen zwei Lastschriften ein Zeitraum von über 36 Monaten liegt, ist das Mandat neu zu erteilen. Für die Einrichtung der Firmenlastschrift hat der Empfänger der Zahlung die Gläubigeridentifikation zu beantragen. Der Zahlungspflichtige muss lediglich das SEPA-Mandat für den Empfänger unterschreiben und seine Bank davon informieren.

Vor dem Einzug der Lastschrift erhält der Zahlungspflichtige eine Information des Empfängers über anstehende Durchführung. In der Information sind die Identifikationsnummer und die Mandatsnummer, der Betrag und das Datum der Abbuchung aufgeführt. Die Bank des Zahlungsempfängers gibt das SEPA-Mandat nun an die Bank des Kunden, die die Zahlung schließlich auslöst. Unstimmigkeiten über die Höhe der Zahlung, den Zeitpunkt, den Bestand oder Forderung oder über andere Details muss der Schuldner direkt mit seinem Gläubiger klären. Die Möglichkeit der Rückbuchung der Lastschrift entfällt bei der Firmenlastschrift.

Wie kann man einen Abbuchungsauftrag zurückholen?

Bei der SEPA-Firmenlastschrift ist eine Rückbuchung durch den Schuldner nicht möglich. Sie unterscheidet sich an dieser Stelle also deutlich von der SEPA-Basislastschrift. Nur wenn die Lastschrift nicht autorisiert war, weil kein Mandat vorliegt, weil es ungültig ist oder weil es abgelaufen ist, bleibt die Rückbuchung möglich. Wenn Sie einen Abbuchungsauftrag zurückbuchen wollen und diese Voraussetzungen sind erfüllt, müssen Sie dazu eine Frist von maximal 13 Monaten einhalten.

Welche Vor- und Nachteile hat das Abbuchungsverfahren?

Für Firmenkunden hat das Abbuchungsverfahren durchaus Vorteile. Die Zahlung wird schnell abgewickelt, es ist nicht mehr nötig, Zahlungstermine zu überwachen. Der Zahlungseingang erfolgt pünktlich, Skontofristen bleiben gewahrt und Zahlungsfristen werden eingehalten. Für den Gläubiger ist es außerdem von Vorteil, dass keine Rückbuchung möglich ist.

Der Nachteil des Abbuchungsauftragsverfahrens liegt darin, dass keine Rückbuchung möglich ist. Deshalb ist diese Form des Abbuchungsauftragsverfahrens nicht für den Zahlungsverkehr mit privaten Endkunden zugelassen. Der Schuldner sollte außerdem unbedingt darauf achten, dass das Konto zum Zeitpunkt der Ausführung der Zahlung ausreichend gedeckt ist.

Wie kann man einen Abbuchungsauftrag kündigen?

Die Kündigung des Mandats muss in schriftlicher Form erfolgen. Im Kündigungsschreiben müssen genaue Daten enthalten sein. Dazu gehören der Name und die Anschrift des Zahlungspflichtigen und des Zahlungsempfängers. Kunden- oder Vertragsnummern sind ebenso aufzuführen wie andere Nummern zur Identifikation. In der Erklärung muss ein Datum enthalten sein, ab wann der Auftrag gekündigt wird. Außerdem ist die Bankverbindung aufzuführen, über die der Abbuchungsauftrag durchgeführt wird. Das Kündigungsschreiben muss eigenhändig unterschrieben sein.

Viele Unternehmen akzeptieren eine Kündigung der E-Mail. Allerdings ist die Kündigung des SEPA-Mandats nicht gleichbedeutend mit der Kündigung des Vertrags. Wenn ein Schuldner den Abbuchungsauftrag kündigen will, muss er die Zahlung also auf einem anderen Weg sicherstellen oder den Vertrag kündigen. Dabei sind für die Wirksamkeit in der Regel bestimmte Kündigungsfristen einzuhalten.

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